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Birgit Hein, 1942 geboren in Berlin,
Wilhelm Hein, 1940 geboren in Duisburg,
1959 und 1962 Abitur in Duisburg 1962 studieren beide in Koeln 1966-90 gemeinsame Filmarbeit B. Hein ist seit 1991 Professor der Filmklasse an der HBK Braunschweig
Filmografie B. und W. Hein: 1967 "S & W", 16 mm, sw, 10 min "Und Sie?", 16 mm, sw, 10 min, Ton: Ch. Michelis 1968 "Gruen", 16 mm, sw, 24 min, Ton: Ch. Michelis "Rohfilm", 16 mm, sw, 20 min, Ton: Ch. Michelis "Reproductions", 16 mm, sw, 28 min, Ton: Ch. Michelis 1969 "625", 16 mm, sw, 34 min, Ton: Ch. Michelis "Work in progress Teil A",
16 mm, sw und Farbe, 37 min 1970 "Portraets I", (Charles Manson, Ronald Biggs, Wilhelm), 16 mm, sw, 15 min "Madison/Wis", 16 mm, sw, 11 min "Replay", 16 mm, sw, 20 min "Foto-Film", 16 oder 35 mm, s/w oder Farbe, 10 min Filmraum: Reproduktionsimmanente Aesthetik 1971 "Doppelprojektion I", 16 mm, sw, 15 min "Videotape I", 16 mm, sw, 16 min 1972 "Doppelprojektion II - IV", 16 mm, sw, 35 min "Kurt Schwitters, I, II, III",
16 mm, sw, 8 min Dokumentation, 16 mm, sw, 25 min "Fussball", 16 mm, sw, 60 min 1973 "Ausdatiertes Material", 16 mm, sw, 50 min "God bless America", 16 mm, sw, 3 min "Stills", 16 mm, Farbe, 75 min "London", 16 mm, sw, 30 min 1974 "Strukturelle Studien", 16 mm, sw und Farbe, 37 min 1975 "Portraits II W", 16 mm, sw und Farbe, 24 min 1976 "Materialfilme I", 16 mm, sw und Farbe, 45 min "Materialfilme II", 35 mm Version, sw und Farbe, 35 min 1977 (1970-1977) "Portraits III", 16 mm, sw und Farbe, 38 min 1978/79 "Verdammt in alle Ewigkeit", Filmperformance, 60 min 1980/81 "Superman und Wonderwoman", Film und Live Show, 70 min 1982 "Love stinks - Bilder des taeglichen Wahnsinns", 16 mm, Farbe, 82min 1985 "Verbotene Bilder", 16 mm, 90 min 1987/88 "Kali-Filme"
Filmografie B. Hein: 1992 "Die Unheimlichen Frauen", 16 mm, 63 min 1995 "Baby, I will make you sweat", 16 mm, 53 min
Filmografie W. Hein: 1994 "To those who found no graves", 16 mm, 90 min
"The Heins' Gruen, Rohfilm, and Reproductions include actual film collage and hand attacks upon the celluloid as well as wandering framelines and sprocket holes. Although the Heins« technique in these films is less structural, their affirmation (particularly in Rohfilm) of the film's substance and physical presence in the projector is overwhelming, more powerful than any America film I have see." (David Curtis, Experimental Cinema)
Als ich "Rohfilm" zum ersten Mal sah, hatte ich das Gefuehl, einem visuellen Bombardement ausgesetzt zu sein. Der Film ist eine zermuerbende Sammlung von Bildern, Mustern und Texturen, hergestellt aus allen moeglichen physischen (rohen) Aspekten des Films. Einige der Bilder wurden fotografisch erzeugt (abfotografierte Fotografien), andere entstanden durch einfaches Kratzen auf das Rohfilmmaterial. Als ein nichtprojizierter Streifen Film sieht es wie eine ungewoehnliche Collage von 16 mm Breite und ueber 200 Meter Laenge aus. Alle Arten von Filmstuecken, Bildern, Teile von Bildern, Randloecher, Filmperforationen wurden gesammelt und auf den Film kopiert, manchmal innerhalb des einzelnen Filmbildes, manchmal ohne Ruecksicht auf den Rahmen des einzelnen Kaders. Wenn man den Film projiziert, kann man kein bestimmtes Bild wahrnehmen. Das Auge und der Koerper erleben nur das physische Experiment des Films, kombiniert mit einem zermuerbenden Ton (von Christian Michelis). Man sieht praktisch keinen Teil des Filmes lange genug, dass er sich ins Bewusstsein einpraegen koennte, weder fuer die Erinnerung noch fuer Assoziationen. Mit anderen Worten, jede Form von Erzaehlung wurde ausgeschaltet, und die Struktur des Films existiert nur durch seine summiert physikalische Praesenz ueber einen Zeitraum von begrenzter Dauer. Den ganzen Film kann man niemals als etwas anderes sehen als eine Erfahrung oder einen starken Eindruck, und er kann als solcher beschrieben werden. Das Bewusstsein der Heins fuer die physischen Qualitaeten ist so stark, dass sie beabsichtigen, von alten, oft gespielten und verkratzten Kopien, neue Kopien zu ziehen. Diese wuerden die alten ersetzen, um somit den Prozess der Veraenderung der Form zu erhalten. (Stephen Dwoskin "Film is, the international free cinema", London 1975, S. 169-70)
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