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1929 geboren in Toronto, Kanada • besuchte das Ontario College of Art • Musiker (Jazztrompete und Klavier), Maler und Bildhauer •
Filme (Auswahl):
1957 "A to Z" • 1962 "Walking Woman Film" • 1964 "New York Eye and Ear Control", 16 mm, sw, Ton, 34 min • 1965 "Short Shave", 16 mm, 4 min • 1967 "Wavelength", 16 mm, Farbe, Ton, 45 min • "Cut-Out Screen Film", 8 mm-Film, dessen Vorfuehrung eine spezielle von Snow entworfene Projektionsflaeche erfordert • 1968 "Standard Time", 16 mm, Farbe, Ton, 8 min • 1969 "Back and Forth", 16 mm, Farbe, Ton • "Dripping Water", zusammen mit Joyce Wieland • "One Second in Montreal", 16 mm, sw, stumm, 15 min • 1970 "La Region Centrale", 16 mm, Ton, 180 min • "A Casing Shelved", 35 mm, 40 min • 1972-76 "Breakfast", 16 mm, 17 min • 1989 "Seated Figures", 16 mm, 40 min • 1991 "To Lavoisire, who died in the reign of terror", 16 mm, 53 min
"It is an odd film: a text-film, a silent black and white talky in colour, a self-reflexive document and a fictive construct, a non-movie that paradoxically fulfills and subverts the implications in the titles of such books as "The Language of Cinema" and "How to Read a Film". (Michael Ethan Brodzky: Arts Canada Nov. 1982)
"The brilliance of "So Is This" is that it challenges apparently obvious truths about discourse. Snow's film addresses all the issues which Socrates' condemnation (in Plato's "Phaedrus" quoted in the film) of written language raises." (R. Bruce Elder: Parachute, Feb. 1983)
Michael Snows Film ist so aussergewoehnlich, dass man ihn besser nur kurz beschreibt, um keine Ueberraschungen vorwegzunehmen oder sich wirklich gruendlich mit ihm auseinandersetzt. Wie "Wavelenght", Snows epochaler 45-Minuten-Zoom, oder "A casing Shelved", der aus einem einzigen Kleinbilddia und einer dreiviertelstuendigen Tonbandaufnahme besteht, nutzt "So is this" ein Konzept von einfacher Eleganz, das sich als ueberraschende, zunehmend reicher werdende Erfahrung entpuppt. Snows Film ist ein Text:
jede Einstellung besteht aus einem einzigen Wort aus weissen Buchstaben vor schwarzem Hintergrund, die fast den ganzen Bildausschnitt einnehmen. Passenderweise beginnt "So is this" mit einer Beschreibung seiner selbst (jedes Wort erscheint einzeln auf der Leinwand): Das ist der Titel dieses Films. Der uebrige Film wird genauso aussehen wie das. Der Film wird aus einzelnen Woertern bestehen, die eins nach dem anderen dargeboten werden, um sich zu Saetzen zu fuegen und hoffentlich (dort beginnt Ihre Mitarbeit) Sinn zu ergeben.
Der Film behaelt diese selbstreflexive Form waehrend der folgenden 40 Minuten bei, luegt ueber seine Laenge, spricht (selektiv) ueber seine Vorlaeufer, nimmt Zuschauerfragen vorweg und faellt konkrete Poesie und streut gleichzeitig Sand ins Getriebe einer theoretischen Debatte (ist Film eine Sprache?), die seit 60 Jahren immer wieder neu entflammt.
(J. Hoberman: Village Voice, 28. Sept. 1982)
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